Herausforderungen im Abitur

All diejenigen, die das Abitur nachholen möchten, müssen sich im Zuge dessen großen Herausforderungen stellen, schließlich muss man den inhaltlichen Ansprüchen gerecht werden, das Ganze zeitlich schaffen und außerdem auch die Finanzierung sicherstellen. Der zweite Bildungsweg eröffnet Erwachsenen und Berufstätigen vielversprechende Chancen, doch die Belastungen, die dadurch entstehen, dass man noch einmal die Schulbank drückt, dürfen ebenfalls nicht unterschätzt werden. Bildung ist ein hohes Gut, so dass es sich lohnt, Zeit, Kraft und auch Geld zu investieren, gleichzeitig darf man sich auch nicht überfordern und muss oftmals parallel beruflichen und familiären Verpflichtungen ebenfalls gerecht werden.

Finanziell, zeitlich und auch persönlich kann es eine enorme Herausforderung sein, das Abitur nachzuholen. Wer sich aber vor Augen führt, dass es sich um den höchsten Schulabschluss handelt und dieser vielfältige Perspektiven bietet, nimmt diese Herausforderung oftmals gerne an und weiß die Möglichkeiten des zweiten Bildungswegs zu nutzen. Dabei sollte man sich der besonderen Herausforderungen aber durchaus bewusst sein, um diesen adäquat begegnen zu können.

Abitur nachholen – Zeitmanagement und Organisationsgeschick sind gefordert

Zunächst sind Erwachsene, die das Abitur beispielsweise per Fernstudium oder am Abendgymnasium nachholen möchten, in Sachen Zeitmanagement und Organisation ganz besonders gefordert. Die entsprechenden Bildungseinrichtungen sind zwar auf die besonderen Lebensumstände Erwachsener und Berufstätiger ausgerichtet, doch dies bedeutet nicht, dass dieses Unterfangen einem nicht dennoch einiges abverlangt. Freunde und Familie müssen unweigerlich zurückstecken, weil die Freizeit neben dem Beruf zum Lernen genutzt werden muss. Dabei muss man gegebenenfalls zu den Präsenzen erscheinen und sich ansonsten jeden Tag aufs Neue selber motivieren, um am Ball zu bleiben und das Ziel Abitur nicht aus den Augen zu verlieren.

Eine Doppelbelastung ist somit unausweichlich, wenn man das Abitur nachholen möchte. Indem man analysiert, welche Lernform den persönlichen Lebensumständen am ehesten entspricht, kann man die Weichen für einen erfolgreichen zweiten Bildungsweg stellen. Wer am besten im Klassenverband lernt, sollte auf den Frontalunterricht am Abendgymnasium setzen, während Menschen, die ein Höchstmaß an Flexibilität brauchen, mit dem Fernabitur besser beraten sind. Es ist und bleibt aber eine enorme Herausforderung, die Abiturvorbereitung in den Alltag zu integrieren. Ohne eine gewisse Kompromissbereitschaft geht es nicht, denn nur wer bereit ist, sich in seiner Freizeitgestaltung einzuschränken, und bei Freunden und Familie auf Verständnis stößt, kann das Abitur erfolgreich neben dem Beruf nachholen.

Das Nachholen des Abiturs als finanzielle Belastung

Disziplin, Motivation, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen sind essentielle Voraussetzungen dafür, dass man das Abitur erfolgreich nachholen kann. Mit einem eisernen Willen allein ist es jedoch noch nicht getan, weil auch die Finanzierung sichergestellt werden muss. Staatliche Schulen des ersten Bildungswegs erheben in der Bundesrepublik Deutschland kein Schulgeld und können folglich kostenfrei besucht werden. Auf den zweiten Bildungsweg trifft dies allerdings nicht immer zu. Staatlich geförderte Bildungseinrichtungen, wie zum Beispiel Abendgymnasien, Kollegschulen und Volkshochschulen verursachen in der Regel keine oder kaum Kosten. Handelt es sich um einen Vollzeitlehrgang, muss man sich aber Gedanken bezüglich der laufenden Lebenshaltungskosten machen und sollte sich nach möglichen Förderungen, wie zum Beispiel BAföG oder einem Stipendium, umsehen.

Private Institutionen sind dahingegen gebührenfinanziert, so dass man die Kosten nicht unterschätzen darf. Fernschulen und andere private Bildungsanbieter bieten in der Regel maximale Flexibilität, lassen sich diesen Komfort aber auch gut bezahlen. Ein mittlerer vierstelliger Bereich kommt so rasch zusammen, wenn man das Abitur nachmachen will. Ein Bildungskredit, eine Ratenzahlung oder anderweitige Förderungen sind daher häufig erforderlich, um die finanzielle Belastung zu meistern.

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